Chronik

1921
besteht das Bürger-Jäger-Corps 50 Jahre. Nach den schlimmen Jahren des 1. Weltkrieges lässt die allgemeine Notlage es nicht zu, dieses Jubiläum besonders zu feiern.
Der Mittellandkanal wird gebaut und die dortigen Arbeiter, “Kanalmonarchen“ genannt, wollen mit Schlägereien und Randale das Freischießen zum Erliegen bringen. Wie auch die anderen festen Säle bietet auch das Bürger-Jäger-Heim vielen verängstigten Bürgern Schutz vor den Angriffen.

1924
Nach Freischießen – die Inflation war vorbei – erhält das Bürger-Jäger-Heim eine neue Außenfassade.

1925
beschließt das Kollegium, zu den großen Veranstaltungen noch eine Maskerade bzw. ein Kappenfest Anfang Februar eines jeden Jahres in den Ballplan einzubauen.

1926
Nachdem in den vergangenen Jahren mehrfach in der Führungsposition gewechselt wurde, tritt in diesem Jahr in der Generalversammlung erneut ein Hauptmannswechsel ein. Das hohe Amt übernimmt Hermann Weitling. Sein Adjutant wird August Hartmann.
Anmerkung: Die Wirtschaftskrise machte sich mit Inflation und Versorgungsschwierigkeiten breit und wirkte sich auf alle Korporationen aus.

1928
wird eine Schießabteilung ins Leben gerufen, um die Vereinsarbeit in Richtung Freischießen und Schießsport auszurichten.

1938
Im Dachgeschoß des Vorderhauses wurde eine Wohnung für den Pächter des Lokals eingebaut.
In den Kriegsjahren war der Saal:

a) zur Unterbringung von fremden Arbeitkräften an die Ilseder Hütte verpachtet.
b) zur Versorgung der hungernden Bevölkerung als Volksküche eingerichtet.
c) zur Auffangstation für viele Flüchtlinge und Vertriebene geworden.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Bürger-Jäger-Heim durch einen Vertrag mit der Stadt wieder freigekauft und den Verhältnissen entsprechend instand gesetzt. Es wurde ein Klubzimmer angebaut und ein eigener Schießstand im Keller des Hauses errichtet. Hierbei stieß man auf das gemauerte Schornsteinfundament der alten Gasanstalt, das man auch heute noch sehen kann.

1939
Ab diesem Jahr wurde ein „Kleiner König“ im Corps ausgeschossen. Es wurde Otto Mohrmann – er blieb es für 10 Jahre …

1944
Ein paar „alte Hasen“ des Corps feierten mit Frauen und Kindern in den letzten Jahren in der „Ilseder Mühle“ ein Ersatzfreischießen. In diesem Jahr wurde sogar inoffiziell ein „Kleiner König“ ausgeschossen. Sieger war: Karl Bierschwale.

1950/51
Mit den Corpsmitgliedern Georg Mack und Alfred Körner als Bürgerkönige feiert das Bürger-Jäger-Corps vollen Einstand in den Freischießenablauf.

1952
löst Hermann Weitling Jun. seinen Vater als Hauptmann im Corps ab. Neuer Adjutant wird Fritz Kuckuck.

1953
wird ein Bauplan für den Umbau des Vordergebäudes eingereicht und 1954 mit den Arbeiten begonnen. Im Nachhinein wurde es ein Neubau. Die einzelnen Bauabschnitte wurden von einem Kameramann begleitend gefilmt und somit für die Nachkommen festgehalten.
7 Jahre später folgen der Ausbau des Saales sowie des kleinen Clubzimmers mit einer Zentralheizung.

1954
Im Oktober kann den Peinern ein neues Haus vorgestellt werden. Der Neubau beinhaltet auch die Schaffung von Hotelzimmern, so dass nun neben dem altehrwürdigen Namen Bürger-Jäger-Heim erstmalig auch „Neues Hotel am Bahnhof“ als Reklame erscheint.

Der neue Pächter war ein geschäftstüchtiger Mann. Alles, womit man nur Geld verdienen konnte, holte er in den Saal. Boxen, Catchen, Ausstellungen mit schweren Geräten, Krammärkte, sogar Parteitage und Treffen aller möglichen Verbrüderungen.

Der Saal galt schließlich durch die vielen Abnutzungserscheinungen schnell zu den verbrauchtesten Räumlichkeiten  in Peine

1955
Auf Betreiben der Schießabteilung wird in der Uniformordnung auf den steifen Kragen und die weiße Fliege verzichtet. Die Bürger-Jäger tragen jetzt Normalkragen mit grüner Krawatte.

1962
wird das 90jährige Stiftungsfest ausgerichtet, weil durch die Zeitverhältnisse auf die vorherige Jubiläen verzichtet werden musste.

1965
beschließt das Kollegium die Gründung der Jugendschießabteilung. Sie erfolgt am 18. Januar 1966. 1966 dürfen die Jungen zum ersten Mal beim Freischießen offiziell mit ausmarschieren.